Nr. 7 | Das Kind in die muss Heimat finden

Das Kind in dir muss Heimat finden gehört zu den Bestsellern im deutschen Raum und das zurecht - die Psychologin Stephanie Stahl beschreibt mit einfach verständlichen Worten, wie unsere Kindheit unser Denken unser ganzes Leben lang bestimmt - und wie wir es umprogrammieren.

Ich hatte ehrlich gesagt etwas Angst vor dem Buch. Ich weiß schon lange, dass unverarbeitete Erfahrungen aus meiner Kindheit meine Gedanken manchmal beeinflussen und mich irrational handeln lassen. Ich hatte große Angst in eine Depression zu fallen, wenn ich mir meinen Traumata stelle und alles offen auf den Tisch lege. Trotzdem habe ich es getan und glücklicherweise war es nicht einmal halb so schlimm wie befürchtet.

Die Autorin unterteilt unser Unterbewusstsein und zwei innere Kinder, die in der Gefühlslage unserer ersten Lebensjahre gefangen sind. Das glückliche Kind, das spielen liebt und das traurige Kind, welches durch die schlimmen Erfahrungen traumatisiert ist. Schritt für Schritt begleitet einen die Autorin dabei die innere Gefühlswelt einmal bewusst als solche zu begreifen und aufzuarbeiten. Des Weiteren gibt sie viele hilfreiche Methoden an die Hand um die innere Welt zu ordnen und Gefühlsausbrüche in den Griff zu bekommen.

Gefühlsexplosionen (vor allem Negative) sind auf ganz simple negative Gefühle aus unserer Kindheit zurückzuführen. Haben wir das einmal entschlüsselt, können wir unsere Ausbrüche verstehen und verhindern.

Oftmals weiß man gar nicht, dass man solche Gefühle in sich trägt - diese Erkenntnis ändert alles.

Du hast dir deine Wirklichkeit selbst erschaffen. Ob die Dinge in Wirklichkeit auch so sind, wie du sie dir denkst kannst du nur erfahren, indem du bewusst einen Schritt zurück trittst und auch alternative Ansichten beleuchtest.

Wenn uns eine Alltagssituation im Hintergrund an negative Kindheitserfahrungen erinnert triggert uns das auch, uns unterlegen zu fühlen & wir schalten sofort auf Angriff oder Defensive.

Wer Neid oder Schadenfreude empfindet, tut dies weil er die Person als sich überlegen wahrnimmt.

Andere besser verstehen: Wenn du nicht sicher bist, was genau der andere dir damit sagen will, formuliere seine Aussage mit eigenen Worten und frage: Meinst du also, ...? Dein Gegenüber hat so die Chance, dass du ihn auch richtig verstehst und seine Worte nicht falsch interpretierst. (Reformulierung, uspr. von Carl Rogers / Gesprächspsychologie)

Trägheit begünstigt Trägheit und Produktivität begünstigt Produktivität. Wer sich lange ausruht, kommt also nicht mehr hoch. Was hilft um in Fahrt zu bleiben: den Tag planen - inklusive aller tollen Dinge, die man machen möchte.

Mein persönliches größtes Problem aufgrund kindheitlicher Prägung: übersteigertes Harmoniebedürfnis. Ich kann mich nicht offen wehren und sobald ich meine Freiheit dadurch von einer anderen Person eingeschränkt fühle reagiere ich mit Distanz oder boykottiere wegen kalter Wut.

Du bist der Konstrukteur deiner Wirklichkeit!

Jeden, der auch nur eine halbwegs anstregende Kindheit hatte und/oder jeder, der seine Gefühle nicht immer im Griff hat bzw. oft mit anderen Menschen aneinander gerät.

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